Montag, 14. Juli 2008

Kampf gegen Schnecken - Teil I: Generelles

Die Wildniss des Gartens bot der Schneckenlandschaft einen perfekten Lebensraum. Leider ist der Lebensraum anscheinend für Nacktschnecken wesentlich besser als für gute Gehäuseschnecken wie der Weinbergschnecke (die von mir sehr geschätzt wird).

Nachdem meine Projektleiterin (meine Mutter) mir explizit verboten hat die Schnecken zu töten, versuchte ich mit der Plage auf andere Wege auszukommen. Tipps und Hinweise zur Schneckenbekämpfung werden in Zukunft über das ganze Blog verstreut sein (jedoch mit dem Tag Schnecken, damit es schneller zu finden ist ;))

Nun mal etwas generelles: Schnecken sind eigentlich sehr nützlich. Verfaulte Blätter werden von Schnecken gefressen und sie sind somit ein Bestandteil des Ökosystems. Lediglich die Nacktschnecken sind hierbei ein größeres Problem, da sie bei uns nicht heimisch sind und somit die natürlichen Feinde fehlen.
Bei der Bekämpfung sollte man deswegen besonders selektieren: Gehäuseschnecken dürfen bleiben, Nacktschnecken müssen weg.

Gehäuseschnecken sind wesentlich langsamer als dessen nackten Kollegen. Die bekannteste Gehäuseschnecke, die Weinbergschnecke, mit dessen wunderschönen Häuschen, kann bis zu 8 cm lang sein und ist ein Nutztier im Garten. Sie frisst Nacktschneckengelege auf, und sollte, falls sie im Garten vorhanden ist, mit sehr viel Respekt behandelt werden (sie werden ja immerhin sehr alt). Ausserdem sollte man diese nicht essen, da sie sich auf der roten Liste befinden (dh vom Aussterben bedroht sind) und da die Tötung der Schnecke bzw dessen Vorbereitung auf die Tötung (Hungern damit der Darm leer ist) sehr grausam sind. Sie ist auch der Grund warum ich mich gegen chemische Mittel entschieden habe, da diese nicht selektiv auswählen. Wenn chemische Mittel oder Salz eingesetzt werden, dann bitte weit weg vom Gebiet der Weinbergschnecke.

Nacktschnecken sind die gefährlicheren Tiere. Leider findet man sie auch häufiger im heimischen Garten, da die natürlichen Feinde fehlen, bzw nicht sehr verbreitet sind (die Igelpopulation wurde durch den Autoverkehr ja ziemlich eingeschränkt).
Zu den bekanntesten Sorten gehört die spanische Wegschnecke, die, wie der Name schon verratet, unabsichtlich aus Spanien importiert wurden. Es gibt kaum Pflanzen die die Wegschnecke nicht isst, bzw. meiden. Auch Pflanzen zur Abwehr gibt es keine. Diese werden eventuell gemieden, befindet sich jedoch hinter der Abwehrpflanze eine besonders leckere Pflanze wird sich die Schnecke nicht davon abhalten lassen.

Die Tötung:
Die manuelle Tötung der Schnecken ist sehr beliebt und wird von vielen praktiziert. Hierbei sollte die Schnecke jedoch nicht mit Salz überstreut werden da es ein langsamer und Qualvoller Tod ist. Kochendes Wasser ist recht hilfreich, jedoch habe ich von einigen gehört dass die Schnecken hierbei auch nicht sofort tod sind. Das Zerschneiden oder Zerstückeln von Schnecken mithilfe von Gartenschere oder Gartenschaufel ist der humanste Tod, jedoch müssen Kadaver entfernt werden da Schnecken Kannibalen sind und tote Artgenossen noch mehr lieben als ihre Leibspeise: die Tagetes (Studentenblume).


Natürliche Feinde:
Die Tötung der Schnecken ist auch nur begrenzt hilfreich. Grenzt an das Gartengrundstück ein Feld oder ein Wald, kann man damit rechnen, dass die Schnecken sich nicht nur im Garten sondern auch im angrenzenden Grundstück vermehren. Distanzen von 25-100 Meter sind kein Problem für Schnecken und können in einer Nacht hinterlegt werden.
Sobald sich nur ein ungepflegtes Grundstück oder ein Strauch befindet, kann man damit rechnen, dass Schnecken in der Umgebung sind.

Einzig und alleine natürliche Feinde können hier helfen. Igel, Vögel und Kröten helfen bei einigen Nacktschneckenarten, jedoch nicht bei der spanischen Wegschnecke, da diese ihnen zu bitter ist. Einzig die indische Laufente (welche man auch mieten kann) hilft hierbei. Jedoch ist diese wieder nicht sehr selektiv. ;)
Falls jemand Enten oder Hühner hat, können die die Population auch sehr eingrenzen. Ob sie hierbei die Schnecken fressen oder nur deren Gelege zerstören weiß ich nicht, jedoch habe ich von einigen gehört die dank Enten bzw Hühner im eigenen Garten, oder im Garten des Nachbarn, weniger Schnecken hatten.


Pflege des Gartens:
Auch die regelmäßige Pflege des Garten hilft hierbei enorm. Schnecken lieben hohes Gras und dichte Sträucher. Man sollte probieren den Lebensraum der Schnecke einzugrenzen, dann spart man sich eventuell viel Geld für Schneckenkorn.

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